
-Aus der Vereinsgeschichte- 100 Jahre MTV Schandelah-Gardessen
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An besonderen sportlichen Höhepunkten bis 1945 sind festzustellen:
1913 Sternlauf zum Völkerschlachtdenkmal in Leipzig. Die Turner Dumke und Kirchhoff trugen
die Staffel zwischen Bornum und Königslutter.
1921 Bezirksturnfest unter " Kirchhoff's Bäumen" mit 13Vereinen aus dem Turnbezirk
Hondelage, zu dem auch Schandelah gehörte.
1926 Bezirksturnfest auf" Kirchhoff's Wiese" mit Weihe einer kostbaren Vereinsfahne, die
1945 in die Spinnstoffsammlung kam.
1930 Herrichtung und Einweihung des heutigen Sportplatzes auf. „Kirchhoff's Weide" am
Kleiberg.
1933 Großes Bezirksturnfest mit Weihe eines Platzwimpels.
Aus dem 2. Weltkrieg kehrten nicht zurück:
R. Bertram, A. Ecker, W. Eigner, W. Haiser, F. Hünermund, H. Jürgens, O. Kirchhoff, W. Kühle,
A. Matschos, W. Staats, K. Wolters, Dr. Zschirpe sen.
Trotz der schweren Kriegsjahre wurde in einer alten Scheune auf Initiative von Otto Duwald
und einigen anderen Turnern die Halle beim "Alten Dorfkrug" eingerichtet. Sie konnte nur ein
Notbehelf sein, erfüllte aber zu der Zeit ihren Zweck. Geräteturnen war Trumpf!
1945 wurden alle Vereine – so auch der MTV – von der Kontrollkommission für Deutschland
aufgelöst. Die Neugründung erfolgte jedoch bereits zum 23.09.1945. Die neue Satzung wurde
am 06.03.1946 beschlossen. Der Zweck des Vereins war „Fußballspielen und Turnen“. Offiziell
zugelassen wurde der Verein durch die britische Militärregierung vom 27.10.1946. Das sobald
wieder Sport getrieben werden konnte war der vorbildlichen Organisation von Otto Elfroth zu
verdanken.
Die Mitglieder durften seinerzeit mit Genehmigung der Militärregierung nur am Mittwochabend
und am Sonntagnachmittag zusammentreffen. Züge durften am Sonntag nicht benutzt
werden, wenn sie überhaupt fuhren. Umzüge und Vereinsfahnen waren nicht gestattet. Es gab
kaum fahrbare Fahrräder. Mit 2-3 Mann pro Fahrrad abwechselnd wurde zu
Sportveranstaltungen gefahren. Zu großen Ehren, so berichten Zeitgenossen, kam in dieser
Zeit auch ein Fisch- und Spargelwagen, mit dem sogar auf der Autobahn nach Waggum
gefahren wurde! Vielleicht lag es an der Zeit, dass gerade jetzt die Aktiven in besonders echter
Kameradschaft zusammenhielten.
Ein Gönner in dieser Zeit sei hier besonders erwähnt: Heini Litzkendorf. Er schaffte es immer
irgendwie, Leinenturnschuhe oder gar Fußballstiefel zu beschaffen. Im Jahre 1947 gab es
beinahe in einer sehr turbulent verlaufenen Jahreshauptversammlung eine zumindest
finanzielle Trennung zwischen den Turnern und Fußballern. In einer Kampfabstimmung wurde
jedoch die Einheit des Vereins bewahrt, die Vernunft hatte gesiegt.
Bereits in den Jahren 1949/50 hatten wir rege Mitarbeiter in den Gremien des
Kreissportbundes:
A. Koch als Frauenturnwart, O. Runge als Kinderturnwart, O. Duwald als Altersturnwart,
W. Bosse als Kreissportwart.
1949 gab es bereits Sorgen um den Zustand des heutigen Sportplatzes und insbesondere
dessen Zufahrt. Diese konnten jedoch mit Hilfe des damaligen Eigentümers M. Kirchhoff bald
behoben werden. Es herrschte allgemein reger Sportbetrieb. Der Verein hatte bereits 207
Mitglieder
(140 Erwachsene und 67 Jugendliche). Ein Höhepunkt in der Vereinsgeschichte war 1951 das
40jährige Jubiläum. Reichhaltiges Sport- und Gesellschaftsprogramm wurde bereits damals
abgewickelt. Eine Festzeitschrift ist Zeuge dieser Veranstaltungen. Leider gab es 1951 auch